Polo Culturale Pietro Aldi

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Castiglione della Pescaia

Der sonnige, leere Strand dehnt sich trocken unter einem kristallklaren Himmel, fast farblos durch die Sonnenhitze. Der Blick des Künstlers platziert die Umrisse von der Altstadt Castigliones – über dem Horizont und im Gleichgewicht der beiden symmetrischen Anhöhen an den Seiten – in die Mitte des Gemäldes. Das so erreichte optische Gleichgewicht gibt dieser Ansicht einen idealistischen und abstrakten Aspekt, wie ein erträumtes oder auf immer verlorenes Land. 

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Memo ( Nicodemo) Vagaggini

Santa Fiora 1892 – Florenz 1955

Nach seiner Studienzeit in Florenz wird er an die Front geschickt, von der er als Verletzter in seinen Heimatort zurückkehrt; hier lernt er 1918 seine zukünftige Frau Gina Dumonal kennen, Schülerin von Giacomo Grosso an der Accademia von Turin. In den folgenden Jahren hält sich Vagaggini sowohl in der Toskana, als auch in Turin auf, wo er die Malerei von Felice Casorati kennenlernt, die ihn zu klaren und abstrakten Visionen inspiriert, die bald an der Promotrice di Belle Arti von Turin ausgestellt werden; darunter auch Der Anblick des Aosta-Tals, das im Jahre 1920 vom italienischen Königshaus erworben wurde. Seit 1927 illustriert er über die Malerei hinaus auch für die Herausgeber Barbera in Florenz und Corticelli in Mailand. 

Am Ende der 20er Jahre vertritt er die italienische Regierung an der Villa Romana, wo er mit dem Direktor Hans Purrman Bekanntschaft macht, ein Schüler von Matisse und erklärter Antinazist, der ihn wiederum den Künstlern Ottone Rosai und Giovanni Papini vorstellt. Im Jahre 1938 gewinnt er den Preis Carnegie in Pittsburgh. Bald gehören die Familien Kraft und Steinhauslin zu seinen besten Kunden. Die Maremma bleibt das Leitmotiv seiner Arbeiten, die auf den wichtigsten Kunstausstellungen ausgestellt und von den Galerien moderner Kunst aus Asti, Bari, Rom, Florenz, Mailand und von zahlreichen Privatleuten gekauft werden. 

Bescheiden und zurückhaltend, aber mit der Entschlossenheit der Menschen aus der Amiata-Gegend bleibt er seinen realistischen Landschaftsbildern, die Heiterkeit und Licht ausstrahlen, bis zu seinem frühzeitigen Tod treu.